Merkel soll vier weitere Jahre Kanzlerin bleiben, doch personeller Wechsel muss frühzeitig eingeleitet werden

Die CDU muss sich stärker den Themen der jungen Generation zuwenden und in der Parteispitze einen Generationenwechsel einleiten. Zu diesem Ergebnis kommt die Junge Union Hochsauerland. Die Jugendorganisation der CDU hat in einer Vorstandssitzung gemeinsam mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg die Bundestagswahl analysiert. Basis für die Diskussion war eine Befragung unter aktiven JU-Mitgliedern im Kreisvorstand und in den Stadtverbänden, an der über 80 Mitglieder teilgenommen hatten.

Eine deutliche Mehrheit von fast 80 Prozent spricht sich in der Mitgliederbefragung dafür aus, dass Angela Merkel Bundeskanzlerin bleiben soll. Allerdings ist auch die Hälfte dafür, dass Merkel den CDU-Parteivorsitz in den kommenden Jahren niederlegen sollte. „Die CDU muss jetzt einen personellen Umbruch und einen Generationenwechsel einleiten und nicht erst in vier Jahren“, bewertet der JU-Kreisvorsitzende Thomas Becker das Ergebnis.

Wenig überraschend sei, dass die JU-Mitglieder keine Sympathien für die AfD hegen. Becker sagt dazu: „Wer politisch interessiert ist und sich mit der AfD auseinandergesetzt hat, erkennt, dass die Partei außer rechtspopulistischen Phrasen keine echten Problemlösungen anbietet.“ Erstaunlich seien hingegen die Sympathien, die die JU-Mitglieder für die FDP haben. Schwarz-Gelb sei nicht nur die Wunschkoalition vieler Mitglieder, sondern spreche mit Themen wie der Digitalisierung oder Generationengerechtigkeit Themen an, die jungen Menschen besonders wichtig sind, stellt die Junge Union im HSK fest. Diese Themen sind im Wahlkampf jedoch hauptsächlich von der FDP besetzt worden. Die CDU müsse sich auch wieder stärker den Zukunftsthemen zuwenden, fordert die Junge Union.

Einer Jamaika-Koalition sieht der CDU-Nachwuchs positiv entgegen. Mehr als die Hälfte der JU-Mitglieder findet eine Jamaika-Koalition gut – das entspricht laut ARD Deutschlandtrend dem Bundesdurchschnitt. Die Junge Union fordert jedoch, dass die Koalition Themen wie Breitbandausbau, Bildung, Wissenschaft und Forschung nicht zu kurz kommen lässt. Gleiches hat auch der Bundesverband der JU vor wenigen Wochen auf dem Deutschlandtag in Dresden gefordert.

Dort hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Forderung der Jungen Union ausgesprochen, einen Sonderparteitag zur Abstimmung über den Koalitionsvertrag einzuberufen. Dazu sagt der JU-Kreisvorsitzende Thomas Becker: „Andere Parteien wollen ihre Mitglieder befragen. Da ist es das Mindeste, einen Sonderparteitag auszurichten“.

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